Liebe Freunde,
Während in den Ländern im Norden hohe Temperaturen herrschen, fühlt man sich in Katete, dem kältesten Ort Sambias, wie in der Arktis. Genau zu dieser Zeit traf Jens, Lehrer am Berliner Humboldt-Gymnasium, bei uns in Tiko ein, seinem „Zuhause in der Ferne“. Es ist sein 15. Besuch bei uns! Er brachte seine Kolleginnen Dagmar und Ruth mit; für sie das erste und zweite Mal.
Von links nach rechts: Emmanuel, ein Freund von Peter aus Malawi, und die routinierten Reisenden Ruth, Jens und Dagmar in Elkes Empfangsbüro, das über ein Heizgerät verfügt und daher fürs Frühstück ein wärmerer Ort ist als die Veranda.
Wie der Weihnachtsmann brachten sie wieder tolle Sachen mit, die auch von den FRIENDS OF TIKO in Deutschland gespendet wurden. Die warme Kleidung ist in dieser sehr kalten Jahreszeit umso willkommener. Seit Beginn der Corona-Krise hatten wir nur sehr wenige Besucher, daher war es erfreulich, 19 Personen für ein paar Tage bei uns zu haben. Sie wollten eigentlich nachts einem Geistertanz beiwohnen, doch zu ihrer Enttäuschung fielen die Zeremonien aus, da es im Dorf einen Todesfall gegeben hatte. Diese Tänze sind ein wichtiger Teil des lokalen Brauchtums und keine speziellen Aufführungen für Besucher.
REY, EIN WILLKOMMENER BESUCHER AUS DEN USA
Seit seinem ersten Besuch im letzten Jahr hat Rey mit DONORSEE so viel Geld gesammelt und unserer Videogruppe so viele Fähigkeiten beigebracht, dass wir ihn, wie Jens, in eine besondere Besucherkategorie eingeordnet haben.
Unser Team muss zustimmen, da sie zu seiner Begrüßung spontan einen besonderen Kuchen gebacken haben.
Tiko-Crowdfunding-Programm: Hunger und Unterernährung verhindern
Dieses Projekt ist in vollem Gange und wir haben von den 7.357 US-Dollar, die wir eingeplant haben, bereits 5.426 US-Dollar gesammelt. Das erste Seminar mit Gesundheitspersonal aus 29 Dörfern hat stattgefunden und wir freuen uns, dass Gemüseringe und Komposthaufen gebaut worden sind. Auch freuen wir uns auf die Zeit, in der die Menschen Gemüse für ihren Eigenbedarf sowie auch für den Verkauf anbauen können. Tikos Ziel ist es auch, dass die Dorfbewohner Lehmöfen bekommen, in denen nur sehr kleine Holzstücke verbrannt werden können, was die monatlichen Kosten für Brennholz senkt. Es sollen auch Waldparzellen für sambische Brennholzbäume wie Branchiostegal, Julbernardia und Isoberlinia angelegt werden. Diese Baumarten eignen sich sehr gut als Brennholz. Viele Frauen zeigen Interesse daran.
Einige geschützte Gemüseringe und Komposthaufen wurden bereits gebaut.
Mit einem starken Zaun, um Hühner fernzuhalten, gedeihen die Pflanzen im Gemüsegarten bereits.
Ein geschützter Berkeley-Komposthaufen.
Ein geschützter Gemüsering mit heranwachsender Feldfrucht.
ZUVERLÄSSIGER GÜNSTIGER STROM?
Da der Bedarf an Strom sowie die Kosten dafür ständig steigen und es häufig zu Stromausfällen kommt, suchen wir nach einer Lösung. In Deutschland hat Christoph das Solarunternehmen AFRICAGREENTEC ausfindig gemacht. Die möchten wissen, was Tiko plant und benötigt. Das St. Francis Hospital in unserer Nachbarschaft hat bereits ein hochentwickeltes System zur Erzeugung von Solarenergie entwickelt und wir haben uns das angesehen. Ihre Solarpaneele befinden sich in Bodenhöhe, für Tiko wäre es allerdings sicherer, die Paneele auf dem Dach der Guernsey Great Hall außerhalb der Reichweite von Dieben anzubringen.
Die Sonnenkollektoren des St. Francis Hospital stehen auf dem Boden.
EINE REISE ZUM GERICHT DES CHIEFS
Wir sind zum Chief gefahren, um ihn als Ehrengast zu unserer Jahreshauptversammlung am 26. August einzuladen, und haben ihm unser Dorfprojekt beschrieben. Dazu gehört auch, dass die Dorfbewohner mit dem Waldparzellen-Programms beginnen, das ja auch von den Chiefs angeordnet wird. Er versprach, mit drei seiner Berater zu kommen oder zumindest einen Vertreter zu schicken. Man muss aber wissen, dass Besuche des Chiefs in der Regel nicht so ganz einfach sind – es kann sein, dass er bis zu vier Stunden zu spät kommt.
Das Gericht tagt unter dem Baum und nicht in seinem Gerichtsgebäude, da aus drei Dörfern viele Menschen hergekommen sind. Einige von ihnen haben mehrere angebliche Hexen vor Gericht gebracht.
Das Gericht des Chiefs unter einem Baum. Er ist der einzige, der auf einem Stuhl sitzt.
Ich war schockiert, da ich vor etwa 25 Jahren die gleiche Erfahrung gemacht hatte und glaubte, dass es das letzte Mal gewesen wäre, dass so etwas passieren würde. Aber wie Sie sehen, sterben traditionelle Glaubensvorstellungen nur schwer aus. Kein Wunder, dass es mir nicht leicht gefallen ist, neue Dinge beizubringen.
Ein Huhn darf beim Besuch eines Chiefs nicht fehlen.
Tigris im Taxi mit unserem Huhn.
Liebe Leser, liebe Tiko-Freunde,
wie Sie sehen, wird es in Tiko nie langweilig und es bleibt kaum Zeit, Angst vor der großen Hungerperiode zu haben, die vor uns liegt. Die Benzin- und Lebensmittelpreise sind in den Himmel geschossen und unser Team, von dem die meisten nebenher auch Bauern sind, hatte eine sehr schlechte Ernte, hauptsächlich aufgrund des Klimawandels. Unsere Hoffnung, mit Maden der Schwarzen Soldatenfliege Geld zu verdienen, ist erst mal auf Eis gelegt – diese Fliegen mögen es einfach nicht anders als 27 Grad Celsius und würden viel von dem mittlerweile extrem teuren Mais fressen. Und dann wird auch noch dunkelbrauner Zucker, eine Zutat für das Nahrungsergänzungsmittel ONENEPA, in Sambia nicht mehr produziert, was unsere Nährwerte zunichte macht. Das Leben soll wohl einfach nicht leicht sein. Aber WE SHALL OVERCOME – mit Ihrer liebevollen Hilfe. Wir wissen, dass auch Ihr Leben dieser Tage nicht einfach ist und denken an Sie.
Elke und das Team
Tiko online!
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Alle Informationen zu Besuchen, Freiwilligenarbeit und Räumen auf unserer Website: Tikondane.org
– Für Spendeninformationen schauen Sie bitte unter ‘Support Tiko‘, Global Giving, unserer fundraising page at DonorSee oder Tribuntu –