Liebe Freunde,
Covid-Omikron ist auf dem Vormarsch und es scheint, dass wir alle wieder in Schwierigkeiten stecken. Bedenken Sie aber bitte, dass wir uns in Tiko auf ein neues Jahr freuen, das zwar sehr hart sein wird, Tiko jedoch in Richtung Nachhaltigkeit führen wird, obwohl die Regenfälle erst jetzt – und zwar mit drei Monaten Verspätung – einsetzen! Wir müssen Ihnen dankbar sein, dass wir es mit ihrer Hilfe so weit gebracht haben, wo wir doch fast zwei Jahre aus der Lodge keine Einnahmen erzielen konnten. Auch meine Fahrten ins Ausland zur Akquirierung von Spenden hatten ja nicht stattfinden können. Doch Gott ist groß und wir hoffen, dass Sie, die Sie ein Herz für die Armen haben, ein Gefühl der Zufriedenheit empfinden – wie sehr Covid Sie jetzt auch treffen mag.
BESUCH DER UGANDISCHEN „MILLIONÄRS-FARM“ VON DR. EMMA NALUYIMA
Unser einwöchiger Besuch in Uganda erbrachte für Tiko eine Fülle praktischer Ideen, mit denen wir, wenn wir sie einführen, erheblich produktiver werden können. Unsere Mitglieder können viele dieser neuen Praktiken sicherlich problemlos übernehmen.
ZUCHT VON MADEN DER SCHWARZEN SOLDATENFLIEGEN
Bei der Aufzucht von Hühnern und während wir andere ermutigten, unserem Beispiel zu folgen, haben wir gelernt, Schwarze Soldatenfliegen zu züchten, deren Maden ein ausgezeichnetes Futter für Hühner und Fische abgeben. Die Fliegen schlüpfen in den Käfigen des Paarungsgebäudes. Bei geeigneter Temperatur und Luftfeuchtigkeit und wenn sie Madenfutter riechen, paaren sie sich und legen Eier.
Adulte Fliegen fressen nicht, die Weibchen trinken aber Wasser. Nach der Paarung legt das Weibchen etwa 500 Eier. Die Eier werden in den Brutkasten gebracht, wo dann die Maden erscheinen und sich von Mist, Maiskleie oder Gemüseabfällen ernähren.
Die Eier werden aus dem Paarungskäfig in den Madenstall gebracht, wo die Larven bald als winzige weiße, sich bewegende Flecken sichtbar werden. Sehr bald kann man sie als kleine helle Maden erkennen. Sie sind unaufhörlich am Fressen, bis sie zur Verpuppung bereit sind. Alle zwei Tage werden sie aus dem Futter herausgepickt und in neues Futter gelegt, das aus Hühnerkot und Maiskleie besteht.
Wenn sie sich da hindurchgefressen haben – man merkt das daran, dass sich das Futter trocken anfühlt – bekommen sie jeden zweiten Tag bis zum Tag 12 eine neue Portion Futter. Dann werden die Maden „geerntet“ und an die Hühner verfüttert oder zu Pellets verarbeitet. Auf der Farm in Uganda werden täglich ungefähr 40 Kilogramm Maden produziert. Wenn die restlichen Larven schwarz geworden sind (Vorpuppen), werden sie zu Puppen, die an Tag 19 gesammelt und in den Paarungskäfig gebracht werden.
Wir haben in Tiko bereits mit der Produktion begonnen!
FUTTER: TIKOS ERSTE BEMÜHUNGEN
Keimende Maissamen eignen sich gut als Futter für Hühner, Kaninchen und Rinder. Christine, Lydia und Elke haben gelernt, wie man Maiskeime produziert.
Beachten Sie im Hintergrund die im Bau befindlichen Käfige für die Schwarzfliegen.
GEMÜSE
Eine neue Art des Gemüseanbaus: Das Pflanzareal besteht aus zwei Drittel Erde und einem Drittel Steine, die das Wasser halten. Der Boden besteht aus Kompost, der mit von Würmern produziertem Humus angereichert wird. Dem Kompost kann noch der Urin von Kaninchen, ein außergewöhnlich guter Dünger, hinzugefügt werden. Die Ringe werden von einem Geflecht aus Draht zusammengehalten und sind haltbarer als unsere Säcke für die Sackgärten.
CROWD FUNDING
Nachdem es langsam losgegangen ist, freuen wir uns jetzt, Ihnen mitteilen zu können, dass wir mit der Ankunft einer sehr großzügigen Spende unser angepeiltes Ziel übertroffen haben. Der Bedarf an Öfen und Brennstoff ist jedoch noch immer so groß, dass wir uns entschlossen haben, das Projekt am Leben zu halten. Achten Sie also bitte auf weitere Informationen, die in Kürze auf der GlobalGiving-Website erscheinen werden. Wir prüfen allerdings noch, auf welche Weise wir das Projekt am besten fortführen können. Ein Grund weiterzumachen ist, die Menschen zu überzeugen, dass diese neue Methode befolgt werden muss, bevor die Abholzung ihr Land völlig ruiniert. Eine weitere notwendige Verhaltensänderung würde darin bestehen, dass die Leute aufhören, mehr als einmal am Tag zu kochen. Wir werden herausfinden müssen, welche Art von ungekochter Nahrung akzeptabel ist.
Unsere 30 Mädchen befassen sich fleißig mit dem Projekt, da der Bedarf an Brennholz als erneuerbare Energiequelle in dieser Gegend so groß ist und es jetzt in Katete kein Brennholz zu kaufen gibt. Die einzige Option ist, dass die Menschen selbst Holz produzieren und mit kleinen Holzstückche einen billigen Lehmofen befeuern. Das ist definitiv die günstigste und beste Lösung in dieser Zeit des Klimawandels.
Wir stellen auch weiterhin regelmäßig unser Lebensmittel ONENEPA her und geben es denen, die es haben möchten. An unserem bevorstehenden TAG DER OFFENEN TÜR werden wir Produkt- und Preislisten auslegen.
Ich mache mir jedoch noch immer Gedanken, wie das Projekt am besten fortgeführt werden kann. Ein Weg könnte sein, den Leuten hier klar zu machen, dass sie diese neue Methode akzeptieren müssen, bevor es zu spät ist. Eine weitere nötige Verhaltensänderung würde darin bestehen, dass sie nicht mehr drei Mahlzeiten pro Tag kochen.
In der Zwischenzeit sind wir für weitere Spenden zutiefst dankbar. Sie können sicher sein, dass sie gut eingesetzt werden.
DAS LEBEN GEHT WEITER
Wir sind immer noch mit unseren laufenden Projekten befasst: Die Studenten, die von Otto per Mille finanziert werden, sind alle in ihren Fortbildungskursen, Vera für Buchhaltung, Jason für Elektrizität und Lozi für das Gastgewerbe. Lozi geht in ein zweites Jahr. Federico, der uns mit dem Stipendium so sehr geholfen hat, leidet unter den Folgen von Covid in seiner Familie und bei seiner Arbeitsstätte. Wir wünschen ihm alles Gute und senden ihm unsere Liebe. Die 14 Clubs haben alle mit dem Pflanzen begonnen und angesichts ihrer großen Sorgfalt werden sie sicherlich die bestmöglichen Ergebnisse erzielen. Dank an Otto per Mille!
Wir freuen uns, dass Mustapher zurückgekehrt ist. Bevor er seine politische Karriere einschlug, erledigte er einen Großteil der Bauarbeiten in Tiko. In der Politik ist er recht ordentlich seinen Weg gegangen, doch das war vor den letzten Wahlen! Wir haben ihn jetzt unter Vertrag genommen, die drei Gebäude zu errichten, die wir für unsere Uganda-Pläne brauchen. Er hat schon ein paar notwendige Wartungsarbeiten erledigt. Einige mehr warten noch darauf.
Sie werden verstehen, dass uns Covid, selbst Covid-Omikron, nicht davon abhalten kann, das Gefühl zu haben, dass WIR ÜBERLEBEN WERDEN. Natürlich ist jetzt Geld ein Riesenproblem. Wenn Sie uns noch ein wenig helfen könnten, wären wir Ihnen sehr dankbar.
Mit den allerbesten Wünschen für Ihre Festtage, hoffentlich mit dem Gefühl, dass unser Projekt durchhält.
Herzliche Grüße! Ihre Tiko-Familie
– Für Spendeninformationen schauen Sie bitte unter ‘Support Tiko’ –