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Neuigkeiten aus Tiko Mai 2021

Liebe Freunde,

Allmählich gewöhnen wir uns an unser stark verändertes Leben in Tiko, aber wir vermissen sehr die Freude, die uns der Empfang von Besuchern aus unterschiedlichen Teilen der Welt bereitete. Wir vermissen auch die Teilhabe an ihrer Freude, die sie bei der herzlichen Begrüßung durch die Menschen empfinden, die sie in den Dörfern treffen. Wir haben die Einnahmen aus der Lodge und dem Restaurant verloren, zumindest solange, bis Reisen aus dem Ausland wieder möglich sind. In der Zwischenzeit sind wir nicht untätig gewesen…

Liebe Freunde, 
Allmählich gewöhnen wir uns an unser stark verändertes Leben in Tiko, aber wir vermissen sehr die Freude, die uns der Empfang von Besuchern aus unterschiedlichen Teilen der Welt bereitete. Wir vermissen auch die Teilhabe an ihrer Freude, die sie bei der herzlichen Begrüßung durch die Menschen empfinden, die sie in den Dörfern treffen. Wir haben die Einnahmen aus der Lodge und dem Restaurant verloren, zumindest solange, bis Reisen aus dem Ausland wieder möglich sind. In der Zwischenzeit sind wir nicht untätig gewesen, wie unten gezeigt wird.

Impfungen

Am Morgen des 4. Mai erhielten wir die erste Impfung mit dem ASTRA ZENECA-Impfstoff, denn als wir hörten, dass die Impfung möglich ist, fuhren sofort etwa 20 Mitglieder von Tiko zum St. Francis Krankenhaus. Am Nachmittag bekamen weitere 16 ihre Impfung, und am Ende der Woche waren nur drei unserer 75 Mitglieder noch nicht geimpft. – Das ist erstaunlich, denn hier ist die Abneigung gegen das Impfen ungeheuer verbreitet. Selbst unser kluger indischer Apotheker sah nicht ein, dass die Sicherheit vor Krankenhaus-Aufenthalt und Tod durch Covid weitaus schwerer wiegt als alle möglichen Nebenwirkungen einer Impfung.

Die drei nicht geimpften Mitglieder sind Vera, unsere Junior-Buchhalterin, die einen Fernkurs besucht und deren Familie die Impfung ablehnt, dazu ein sehr traditioneller Nachtwächter und überraschenderweise unser Buchhalter Abel Mponda. Ich kann unser Glück nicht fassen, denn laut BBC sind in ganz Afrika bisher nur 120 000 Menschen geimpft worden. Wir werden am 12. Juli die zweite Impfung bekommen, also noch sicherer sein als jetzt. Wir haben unser Bestes getan, um andere Menschen davon zu überzeugen und im Radio und wo immer wir können über die Vorteile der Impfung zu sprechen, aber die Vorräte an Impfstoff sind zur Neige gegangen.

Endlich wieder Besucher und einige Buchungen von Freiwilligen

Unsere Freiwilligen sorgen dafür, dass das renovierte Rondavel bereit ist, Besucher zu empfangen.

Wir freuen uns, wieder Besucher zu empfangen, bitten aber potenzielle Besucher, sich vorher impfen zu lassen. Stefan, ein junger Mann aus Österreich, kam bereits für einen kurzen Aufenthalt, danach kamen Elise und Federico mit zwei entzückenden kleinen Söhnen. Elisa arbeitet in Lusaka und freute sich, die Häuser der Menschen im Dorf zu sehen – sie ging mit, als man Beatrice einen Kochtopf brachte, weil in der Nacht davor viele Sachen gestohlen worden waren. Am Nachmittag begleitete ich sie zum Haus von Tigris. Ich bin ja ganz stolz auf Tigris und wie sie zurechtkommt. Dabei haben wir aber erfahren, dass Tigris und ihre Nachbarinnen Dinah und Dailess weder Toilette noch Bad zur Verfügung haben. Ich bin froh, dass die Besucher bei diesem Problem sofort geholfen haben. Leider haben die starken Regenfälle auch bei vielen anderen Mitgliedern von Tiko solche Schäden verursacht haben.

Elise und Federico aus Lusaka mit ihren Söhnen.

Zwei junge Frauen aus Großbritannien, die schon einmal hier waren und in der Schule unterrichtet haben, wollen im Juni und Juli für 6-8 Wochen kommen, und ein junger Mann möchte im September für vier Wochen kommen. Sie sind bei Workaway, einer Gruppe, die tüchtige Freiwillige aussendet und erwartet, dass der Gastgeber für Unterkunft und Verpflegung sorgt. Wir haben eine Vereibarung getroffen, dass die Gäste fünf Euro zahlen, so dass wir nicht zu hohe Ausgaben  haben, aber echte Hilfe erwarten können. Wir brauchen viel Unterricht und Hilfe bei der IT. Ziemlich regelmäßig haben wir einheimische Übernachtungsgäste zum halben Preis, aber das Restaurant hat trotzdem nur einen regulären Kunden, nämlich mich! Ich habe tatsächlich zugenommen. Tigris profitiert auch davon, und ebenso die Hunde. Ich sage mir, dass ich alt genug bin und dass ich, sollten wir wieder zahlende Gäste bekommen, die zusätzlichen Pfunde leicht verlieren werde, wenn ich mir weniger Sorgen mache.

Die Website von Tiko

Christoph, der uns in vielfacher Hinsicht und vor allem bei Crowdfunding-Kampagnen hilft, ist nun damit beschäftigt, eine neue Website für Tiko zu erstellen. Zur Zeit arbeitet er noch daran, aber sie wird sehr bald in Betrieb gehen. Bitte haben Sie etwas Geduld und besuchen Sie sie dann.
(Anmerkung der Redaktion: Wenn die Überarbeitung fertig ist, wird es nur noch www.tikondane.org geben.)

Hühner – Was könnte passender sein als Osterküken?

Leider sollte es nicht sein, wie wir zu unserem Schaden herausfanden. Ein achtstündiger Stromausfall bedeutete, dass es keine Küken am Ostersamstag gab. Aber wir lernten die wertvolle Lektion, dass für den Erfolg des Hühneraufzuchtprojekts eine noch zuverlässigere Not-Versorgung unerlässlich ist. Wir hatten einen Wechselrichter mit zwei großen Batterien (und deshalb ein Sicherheitssystem), aber jetzt haben wir einen kleinen Generator hinzugefügt.

Die ersten Küken “made by” Tiko

Das war aber noch nicht alles, denn irgendwann kam der gebraucht gekaufte Brutkasten mit der Kälte nicht mehr klar und fiel aus. Aus einer Ladung von etwa 150 Eiern schlüpften etwa 20 Black Australorps und 15 Kuroilers, die nun von Tigris und Joyce aufgezogen werden. Bei Tiko wird jedoch nichts verschwendet. Die nicht ausgebrüteten Eier werden an die Wachhunde verfüttert, was den Kauf von Fleisch spart! Auf diesem Foto sehen Sie unsere ersten Eintags-Küken noch im neuen Brutkasten, einen Tag vor dem eigentlichen Schlüpftermin. Glücklicherweise konnten wir einen guten Brutkasten mit einer Kapazität von 1050 Eiern von einem Einheimischen kaufen. Dieser hatte ihn sich liefern lassen, stellte dann aber fest, dass er zwar klein, kompakt und hochautomatisch war, aber zu groß für seinen Bedarf. Wir haben diese Küken alle verkauft, und solange die Inflation das Geld nicht wertlos macht, verkaufen wir sie weiter. Sonst behalten wir die Küken für uns – wenn wir es schaffen, den Zuschuss zu bekommen, gibt es zusätzlich zu den drei geplanten neuen Hühnerhäusern noch ein paar mehr.

Die beiden neuen Praktikanten Matheews und Alex setzen unsere erste Ladung in den neuen Brutkasten.
Der Generator wird ausgepackt.

Sanitär-Gebäude

Die Sanitär-Gebäude wurden geplant, um Camper aus Übersee zu versorgen, und ebenso den Schlafsaal und die zwei Zimmer im Sekelani House, die kein eigenes Bad haben. Von Zeit zu Zeit empfängt Tiko Studenten, die eine Unterkunft benötigen, um Kurse im St. Francis Hospital zu besuchen. Sie wohnen im Sekelani Haus oder im Schlafsaal. Wir hatten das Glück, dass der Zuschuss des italienischen Spenders Otto Pro Mille uns erlaubt hat, auch diese neue Einrichtung für unterschiedliche Arten von Gästen zur Verfügung zu stellen.

Alle sind glücklich, als der Baumeister die Schlüssel für das schicke neue Duschgebäude übergibt. Die Toiletten befinden sich im zweiten Gebäude um die Ecke.

Schälmaschine

Diese Maschine produziert Maiskleie, die ein Bestandteil von ONENEPA ist, auch als Hühnerfutter dient, sowie Maisgraupen, die hier “sample” genannt werden. Die Graupen können gegessen werden, aber wenn sie noch einmal zur Mühle gebracht werden, entsteht Maismehl, aus dem das geliebte nsima hergestellt wird. Die Schälmaschine hätte eingesetzt werden sollen, damit Tiko von Dezember bis April die Hungerhilfe für seine 75 Familien leisten kann. Doch die chinesische Firma, die den Strom liefert, hat es immer noch nicht geschafft, den notwendigen dreiphasigen Stromanschluss bereitzustellen. Zur Herstellung von Hühnerfutter für unsere Vögel und für den Verkauf braucht Tiko außerdem einen Mischer und darüberhinaus eine Ölpresse für Sonnenblumen- und Sojaöl und idealerweise eine Maschine zur Herstellung von Sojabrocken. Wir werden die Fabrik eines Sambiers in Chipata besuchen, in der diese Maschinen herstellt werden. Wir haben davon auf einem Workshop der Regierung erfahren, die versucht, die Landwirtschafts-Industrie in der Ostprovinz aufzubauen. Unser Zuschussantrag muss noch eingereicht werden – der zuständige Beamte versucht sein Bestes, ist aber offenbar sehr beschäftigt.

Schlussfolgerung

Zuschüsse sind immer sehr willkommen, und wie die Ergebnisse von Crowd-Funding-Kampagnen geben sie uns die Möglichkeit, wunderbare Dinge zu tun. Aber mir ist bewusst geworden, dass sie leider nicht die 5.000 € bringen, die wir jeden Monat zum Überleben brauchen. Darüber hinaus zeichnet sich ab, dass die Inflation überhand nimmt. Zum Glück haben wir rechtzeitig in die Hühner und den Brutkasten investiert, aber die Vorstellung, für die Herstellung von Hühnerfutter für unsere Hühner und zum Verkauf mindestens eine Maschine und das nötige Getreide kaufen zu müssen, scheint gelinde gesagt entmutigend. Bei mittlerweile 79 Mitgliedern von Tiko und deren Großfamilien liegt deren Lebensunterhalt in Ihren Händen. Bitte geben Sie Tiko nicht auf.

Immer mit herzlichen Grüßen, Elke und die Crew

PS. Wir haben uns auf die Zeit gefreut, in der es nicht mehr notwendig sein wird, Besucher zu kontrollieren, die Tiko betreten, aber nachdem wir den Brutkasten hatten, haben wir einen Zaun um das Zentrum gezogen. So ist ein Teil von Tiko zu einer “Gated Community“ (eingeschlossenen geschützten Gemeinschaft) geworden, ein Konzept, das ich zutiefst verabscheue, das aber für die Sicherheit unserer Hühner und unserer zukünftigen Gäste absolut notwendig geworden ist. Wohlgemerkt, keine Waffen in Katete und auch nicht in der Ostprovinz, nicht einmal Schleudern werden benutzt. Unsere Nachtwächter sagen ‘aber sie können weh tun’ – die philosophische Einstellung ist hier immer noch beständig. Wir hoffen so sehr, dass Sie bald kommen können

– Bitte scrollen Sie weiter nach unten, um die Spendenmöglichkeiten zu sehen. –

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