Liebe Freunde,
Der Mai ist ohne Newsletter vergangen, und jetzt befinden wir uns schon im Juli und können uns über die Rückkehr von Besuchern und Freiwilligen freuen. Ein Grund für die lange Wartezeit ist, dass wir hier so viel zu tun hatten, was Sie aus den folgenden Berichten ersehen können. Beginnen wollen wir mit aufmunternden Fotos von der potentiell zukünftigen Tiko-Crew.
GESUNDE, AUFGEWECKTE KINDER DER FRÜHERZIEHUNGSGRUPPE
Warme Pullover und Strickjacken sind genau das Richtige, wenn hier alle während der kalten Jahreszeit zittern. Unser Dank dafür geht an Peter Keeling und die fleißigen Strickerinnen auf Guernsey. Der Erfolg des Programms zur Früherziehung zeigt sich in den gesunden, lächelnden Gesichtern der Kinder.


ERSCHWINGLICHES HÜHNERFUTTER – NICHT LEICHT ZU BEKOMMEN
Motiviert von dem, was wir in Uganda gelernt hatten, kehrten wir nach Tiko zurück und waren entschlossen, es in die Praxis umzusetzen. Wie der Bericht über den Tag der offenen Tür in Tiko im letzten Rundbrief gezeigt hat, waren wir mit unseren Programmen zur Madenaufzucht und zum Anbau von Azolla-Algen auf dem besten Weg zum Erfolg, aber beide haben in der gegenwärtigen kalten Jahreszeit eine Ruhepause eingelegt. Die Große Guernsey-Halle wurde so umgebaut, dass sie Platz für die Maschinen zur Herstellung von Hühnerfutter bietet, aber es muss noch ein zusätzlicher Lagerraum angebaut werden. In dem verbleibenden Raum ist noch Platz für einen Konferenzsaal in angemessener Größe.



Die große Guernsey-Halle ─ die Baustelle von links nach rechts: ein neuer Eingang, der Maschinenraum und der Lagerraum.
Unseren Hühnern geht es gut, aber um eine maximale Produktion zu gewährleisten, muss mehr Futter produziert werden. Die schwarzen Soldatenfliegen brauchen aber Temperaturen zwischen 27°C und 33°C, um Maden produzieren zu können, und auch die AZOLLA-Algen mögen die große Kälte nicht. Das Klima ändert sich überall.
Die Hydrokultur von Mais läuft gut, ist aber begrenzt, da wir noch kein Gewächshaus haben – bei Temperaturen über 23 Grad besteht die Gefahr von Pilzbefall, also warten wir bis das Gewächshaus gebaut ist.
RETTUNG DURCH CROWDFUNDING? DIE LAUFENDE KAMPAGNE
Die Bauern im Katete-Distrikt in Sambia sind auf ihre Ernten angewiesen, um ihre Familien und ihr Vieh zu ernähren, aber der Klimawandel hat die einzige Regenzeit in Sambia in ein Glückspiel verwandelt. Auch in dieser Saison gingen wieder viele Setzlinge verloren, weil nach einem vielversprechenden Start der Regen zunächst ausblieb und dann über einen längeren Zeitraum wieder einsetzte. Für viele Landwirte war dies schädlich. Das Halten von Hühnern kann eine Quelle für proteinreiche Nahrung sein, aber die oben genannten Faktoren machen die Haltung gesunder Hühner zu einer echten Herausforderung. Tiko möchte dies ändern, wie unser Crowdfunding-Text zeigt.
Die Herausforderung: Bis heute haben wir 2.043 € von unserem Ziel von 5.255 € gesammelt. Um zu spenden, besuchen Sie die GlobalGiving-Seite im Internet: Mit Hühnerfutter gegen Klimawandel und Armut (Seite nur auf Englisch verfügbar).
Zusammenfassung: Viele Subsistenzbauern halten einige wenige Hühner, die nur wenige Eier legen und eine hohe Sterblichkeitsrate aufweisen. Diese Situation ließe sich verbessern, wenn sie verbesserte Rassen von Dorfhühnern halten könnten, aber es ist für Subsistenzbauern unmöglich, sie mit qualitativ hochwertigem Futter zu versorgen, zumal die Inflation die Preise für Feldfrüchte und damit auch für Hühnerfutter in die Höhe treibt. Die Herausforderung besteht darin, eine ausreichende Menge an erschwinglichem Hühnerfutter für die Hühner von Tiko zu produzieren, und billiges Futter für den Verkauf an die vielen Bauern in der Umgebung und in größerer Entfernung.
Die Lösung: Unser Hühnerfutter spart Land, Wasser, Arbeit und Energie und enthält die Wasserpflanze Azolla und die Maden der Schwarzen Soldatenfliege, die auf Hühnerkot und Maiskleie oder verrottenden Lebensmittelabfällen gedeihen. Die Hühner fühlen sich damit wohl, und das in Hydrokultur erzeugte Futter aus gekeimten Getreidepflanzen ist auch ein hervorragendes Futter für verschiedene andere Nutztiere. Wir haben etwa 500 Hühner zu füttern, und es gibt viele potenzielle Käufer von Futtermitteln. Für das Häckseln, Mischen und die Herstellung von Pellets benötigen wir drei Maschinen.
Langfristige Auswirkungen
Die Maschinen mit den neuen Methoden werden Tiko dabei helfen, Hühnerfutter zu produzieren, das viel billiger ist als kommerzielles Futter, und Tiko mit seinen 75 freiwilligen Mitarbeitern wird den Verlust des Einkommens aus der Lodge wegen Covid überstehen und sich der Eigenständigkeit annähern. Tiko wird auch in der Lage sein, interessierte Bauern fortzubilden. Beide Aktivitäten werden zu einer besseren Ernährung vor allem der Kinder führen und einen Beitrag zur Bekämpfung von Armut und Unterernährung in dem Land leisten und den Klimawandel weiter zurückdrängen. Bitte helfen Sie uns!
FREIWILLIGE
Freiwillige Helfer haben Tiko enorm geholfen. Rey, der im Januar kam, blieb drei Monate lang. In unserem letzten Newsletter hat er erklärt, warum er Tiko bei der NGO DONORSEE (USA) eingeführt hat. Mit Videos von hilfsbedürftigen Menschen ruft DONORSEE zur individuellen Hilfe in einer ganz bestimmten Notlage auf. Bis Rey kam, hatte Tiko noch nie ein Video gedreht, aber jetzt gibt es ein Team von Autoren und Produzenten. Genevieve kam im März und übernahm verschiedene Aufgaben, aber die wertvollste davon war, unserer Buchhalterin Vera erfolgreich beizubringen, wie man Excel effizient einsetzt.

Als nächstes kamen Alejandra Bolaños aus Kolumbien/Costa Rica und Thibault aus Frankreich, die sich in Kolumbien kennengelernt haben und bald ihre eigene NGO gründen wollen. Auch sie waren fantastische Helfer: Sie stellten zwei Zuschussanträge und erledigten den gesamten Papierkram für unsere Ausstellung auf der Landwirtschaftsmesse in Katete. Eine wirklich nützliche Sammlung von bildlichen Darstellungen.


Unser wunderbares Paar Alejandra und Thibault verlässt uns. Wir sind sehr traurig, sie zu verlieren. Die Nachtwächter Boniface und Charles warten mit uns auf den Bus, der übrigens nur 15 Minuten Verspätung hatte.
BRR !
Joyce mit zwei Welpen. Kittie, die ganz braune, gehört mir, aber sie ist noch so klein, dass sie sich aus all unsere Umzäunungen quetschen kann. Ich nehme sie nicht mit in mein Haus, da es dort zu viel Interessantes für sie gibt. Sie bleibt also, wo sie hergekommen ist, bis sie dicker ist und sich nicht mehr herauswinden kann, ich muss also noch vier Wochen auf sie warten. Joyce hat sich für die nächtlichen Temperaturen warm angezogen.


Tizione und viele andere Tiko-Mitglieder freuen sich über das Bündel an Decken, die wir gekauft haben. Hier scheint der Klimawandel zu bedeuten, dass die kalte Jahreszeit noch kälter wird, vor allem während der längeren dunklen Nächte.
Ich kann nur sagen, dass wir uns nicht beklagen können, denn wir teilen mit der ganzen Welt die Probleme mit den Schäden durch den Klimawandel und die Inflation. Also bewahren wir uns unser Lächeln, und mit Ihnen und all Ihrer Unterstützung glauben wir fest daran, dass wir durchkommen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Elke und die Crew
– Für Spendeninformationen schauen Sie bitte unter ‘Support Tiko‘, Global Giving oder unserer Fundraising-Seite bei DonorSee –