Liebe Freunde,
Tiko hat Power – in jeder Bedeutung des Wortes und 24 Stunden am Tag. Der Grund dafür? Dank einer sehr großzügigen Spende der Guernsey Overseas Aid Commission, einer Abteilung der Regierung von Guernsey, und der Guernsey Aid, einer Wohltätigkeitsorganisation, deren Schatzmeister Peter Keeling ein langjähriger Freund von Tiko ist (siehe Newsletter 04/2024), wurden 36 Solarzellen auf dem Dach der Great Hall auf Guernsey angebracht. Sie sammelten insgesamt 31.000$ für dieses Projekt.

Für den Rest von Katete und Sambia ist die Energiekrise bei weitem noch nicht vorbei. Zur Erinnerung: Sambia ist nicht auf Solarenergie, sondern auf Wasserkraft ausgerichtet. Und diese Flüsse sind nach drei Jahren Dürre sehr flach. Das öffentliche Stromnetz ist zwar wieder in Betrieb, aber nur für unvorhersehbare vier Stunden vor Sonnenaufgang. Die neuen Solarzellen haben Tiko also wirklich unabhängig gemacht. Können Sie sich vorstellen, Ihr Kühlschrank würde fast 20 Stunden am Tag ausfallen? Vergessen Sie die Lagerung von frischen Lebensmitteln. Im Restaurant von Tiko sind die Kühlschränke jetzt rund um die Uhr in Betrieb. Computerkurse könnten den ganzen Tag über abgehalten werden, was die Kapazität verdoppeln oder verdreifachen würde. Zuverlässige und billige Solar- oder Windenergie ist das Rückgrat des wirtschaftlichen Aufschwungs, nicht nur in Sambia, sondern überall.
REGEN – PLAGE UND SEGEN
Der starke Regen nach drei Jahren extremer Dürre ist ein Hoffnungsschimmer für Tiko. Aber da die nächste Ernte erst im Mai ansteht, herrscht immer noch Hunger. Die Menschen stehlen die jungen, noch nicht trockenen Maiskolben von den Feldern, um sie gleich zu essen. Das verursacht Probleme. Aber wer will schon über Menschen urteilen, die einfach nur furchtbar hungrig sind?


Dank einer Spende des Freiwilligen Logan aus Sydney (hier beim Erdnusssortieren zusammen mit der italienischen Freiwilligen Giorgia und Tisauke von der Crew) haben wir jetzt zwei Tanks zum Sammeln von Regenwasser. Leider können wir den zweiten noch nicht in Betrieb nehmen, da wir ohne Strom die Stahlhalterungen nicht an die Wände schweißen konnten, um die Rinnen zu befestigen. Unsere Solarstromversorgung reicht nicht für leistungsstarke Maschinen, sondern nur für Licht, Bürogeräte, kleine Wasserkocher und dergleichen.
DIE DÖRFER AUF IHREM WEG ZUR SELBSTVERSORGUNG
In den Dörfern, die von Tiko versorgt werden, wurden große Fortschritte erzielt. Die meisten von ihnen haben dank einer großzügigen Spende unserer neuen Partnerorganisation in Frankreich eine zusätzliche oder verbesserte Wasserquelle erhalten (siehe Newsletter Dezember 2024). Bei einigen wurden die Brunnen vertieft und die Bohrlöcher repariert, während andere völlig neue Brunnen erhielten. Von Anfang an hat Tiko versucht, die Mentalität zu verändern. Gemüse wurde früher von speziellen Gärtnern tief im Busch angebaut, weit weg von herumstreunenden räuberischen Kühen. Sie waren bei den Dorfbewohnern nicht beliebt. Nur Mais zählte. Seit 2005 bilden wir in 32 dieser Dörfer Gesundheitshelfer aus, die sich zunächst um HIV-Infizierte und deren Familien kümmern. Ab 2023 konnten wir mit finanzieller Unterstützung der Spendenorganisation Global Giving diese Gesundheitshelfer darin schulen, ihr Gemüse direkt auf ihrem Hof anzubauen. Wir hatten diese Methode schon mehr als zehn Jahre zuvor gelehrt, aber niemand hat es umgesetzt, weil sie befürchteten, dass das Gemüse von Hühnern und Kühen gefressen werden würde.
Wir haben eine neue Methode aus Uganda übernommen, bei der das Gemüse in Ringe gepflanzt wird. In denen wird es vor den Tieren geschützt, weil sie von einem Zaun umgeben oder einfach mit einem Deckel abgedeckt werden können. Alle Dörfer haben jetzt Gemüseringe für den Anbau vieler Gemüsesorten. Zum ersten Mal seit 25 Jahren können die Bauern nun ihre ausgewogene Ernährung auf erschwingliche Weise in ihrem eigenen Garten anbauen.

Sie lernen auch etwas über kleines Brennholz als erneuerbare Energie sowie über Tauben und Kaninchen als Eiweißquelle, die den Klimawandel nicht verschärft.
TIKO ÜBERLEBENSPAKET VERBREITET SICH SCHNELL
Eine Auswirkung ist, was wir jetzt das Tiko Survival Package nennen. In den letzten sieben Wochen kam jede Woche eine neue Gruppe zu einem Seminar und wir sind bis Juni ausgebucht. Tiko-Jugendgruppen nehmen es als zusätzlichen Vorteil wahr. Die Tiko Tigers, unsere Fußballmannschaft, kamen am Samstag. Das mussten sie auch, denn Tiko hat auch eine neue Frauenfußballmannschaft und sie gingen mit gutem Beispiel voran. Die Nachfrage nach diesen Seminaren ist enorm.

Eine Schulgruppe kam aus einem weit entfernten Dorf und auch Jugendliche aus der anglikanischen Kirche interessierten sich für das Projekt. Tiko ist dabei, die Botschaft zu verbreiten und hofft, Gemeinden im ganzen Land helfen zu können.
DSCHUNGELABENTEUER FÜR EINEN TIKO-VETERANEN
Unser deutscher Freund Jens stieß bei seinem 17. Besuch in Tikondane auf unerwartete Probleme. Auf der Great Eastern Road, die Katete mit der Hauptstadt Lusaka und dem Flughafen verbindet, war eine zentrale Brücke zusammengebrochen. Jens und Tikos Fahrer Sam mussten einen mehrstündigen Umweg über holprige Straßen durch den Busch nehmen. Auf dem Rückweg – die Brücke war natürlich noch nicht repariert – wurde es noch angespannter, als Jens mitten in der Nacht befürchtete, auf dem Weg durch den Dschungel seinen Rückflug zu verpassen.

Es schien fast so, als hätte er seine Heimatstadt Berlin nie verlassen. Denn auch dort ist seit Anfang März eine zentrale Autobahnbrücke komplett gesperrt – es besteht akute Einsturzgefahr. Autofahrer müssen mehrstündige Umwege auf holprigen Straßen durch den Berliner Kiezdschungel in Kauf nehmen. Alle Sambia-Experten in Tikondane und Deutschland wissen, welche Brücke zuerst repariert werden wird. Spoiler-Alarm: Es wird nicht die in der bekannten Hauptstadt sein.
In diesen turbulenten Zeiten all unsere Liebe von
Elke und dem Team
und Frohe Ostern!

Tiko online!
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Alle Informationen zu Besuchen, Freiwilligenarbeit und Räumen auf unserer Website: Tikondane.org
– Für Spendeninformationen schauen Sie bitte unter ‘Support Tiko‘, Global Giving, unserer fundraising page at DonorSee oder Tribuntu –


